NSU

Beobachtungsgruppe NSU Ausschuss

Mittwoch, 19. Juni 2013 - 13:00 bis 16:00

Für eine zivilgesellschaftliche Beobachtung des Thüringer NSU Ausschusses
Eine Veranstaltung von zivilgesellschaftlichen Akteuren aus Thüringen

 

"Seit einem Jahr ist der NSU Untersuchungsausschuss im Thüringer Landtag damit beschäftigt Licht ins Dunkel um das Terrornetzwerk NSU zu bringen. Lange haben wir als zivilgesellschaftliche Akteure zugesehen und die Berichterstattung in den Medien verfolgt. Wir schätzen das Engagement einzelner Abgeordneter und Journalisten bei ihrem Bemühen, die Ursachen ans Licht zu bringen. Doch die immer wieder neuen Informationen über das Verhalten polizeilicher und geheimdienstlicher Stellen bei der Entwicklung der neonazistischen Szene in Thüringen, dem Abtauchen des Trios und der Zeit im Untergrund beunruhigen uns zusehends. Unsere Befürchtung steigt, dass aus parteipolitischen Erwägungen nicht schonungslos aufgeklärt, dass Strukturen, die Mitverantwortung tragen, nicht angetastet werden sollen. Wir kündigen deshalb hiermit an, im Rahmen unser begrenzten Möglichkeiten, den Ausschuss kritisch zu begleiten. Wir werden als Gäste monatlich an den Sitzungen teilnehmen, zu besonderen Gelegenheiten eine größere Öffentlichkeit mobilisieren und uns über unsere Position zu den Erkenntnissen und Schlussfolgerungen zu verständigen.

Zur Konstituierung einer Beobachtungsgruppe laden wir ein für den 19. Juni um 13.00 Uhr in Erfurt in die [L50] in der Lassallestraße 50."

...alles Täter, keine Opfer? Die Folgen der NSU-Morde und das (fehlende) Erinnern an die Opfer

Dienstag, 15. Dezember 2015 - 19:00
Gesprächsrunde mit:
  • Tamer Düzyol, Mitarbeiter des Thüringer NSU-Untersuchungsausschusses
  • Özge Pınar Sarp, engagiert bei NSU-Watch
  • Kirsten Neumann, engagiert sich in Kassel für die Erinnerung an Halit Yozgat

In Thüringen waren die Mitglieder des NSU zu Hause. Hier wurden sie in den 1990er Jahren politisch sozialisiert, hier wuchsen ihre Strukturen mit staatlicher Beteiligung und von hier aus gingen sie in den Untergrund. Seit dem 4.11.2011 steht Thüringen somit zu Recht als Herkunftsland des rechten Terrors im Fokus.
Die Erinnerung an die Opfer spielt in der politischen Auseinandersetzung dagegen eine untergeordnete Rolle. Dies gilt sowohl für die breite Öffentlichkeit als auch für politische Interventionen von Links. Dabei hat die rassistische Mordserie tiefe Spuren jenseits der Trauer und des Schmerzes bei den unmittelbar Betroffenen hinterlassen, die nur selten zur Kenntnis genommen werden.

Folgende Fragen wollen wir diskutieren:

- Welche Folgen haben die Mordserie und die falschen staatlichen Verdächtigungen in migrantischen Communities?
- Wie haben sie Ausgrenzungserfahrungen verstärkt?
- Wie kann ein angemessenes Gedenken an die Opfer stärker Teil einer linken Praxis werden, ohne dabei die Täter_innen und staatliche Beteiligung zu vernachlässigen?

Eine Veranstaltung des s.P.u.K. e.V. im Rahmen des Projekts „Get organized – die [L50] als Ort des Wissensaustauschs und der Vernetzung gegen Rassismus und Neonazismus“

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