Workshop

Workshop StadtKlänge: Soundwalk durch die Johannesvorstadt

Freitag, 22. März 2013 - 15:30 bis Sonntag, 24. März 2013 - 15:30

Was nehmen wir wahr, wenn wir uns mal nicht auf unsere Augen verlassen?
Welche Geräusche dringen uns an einem Ort in die Ohren?
Wie klang dieser Ort noch vor einigen Jahren?
Was soll hier in Zukunft zu hören sein?

Ein dreitägiger Workshop mit anschließender Radiosendung zur akustischen Erkundung der Stadt.

Ihr nehmt die akustischen Besonderheiten des Stadtteils auf und macht Reales und Utopisches, Vergangenes und Wünschenswertes in einem Radio-Stadtspaziergang erlebbar.

Unsere Wahrnehmung von Stadt ist vor allem visuell geprägt. Wir erinnern uns an das rote Haus an der Ecke, die bunten Schaufensterauslagen, den alten Mann mit seiner grün-karierten Jacke. Geräusche, Gerüche, Temperaturen der Stadt gehen auf Grund unserer Wahrnehmung oft unter. Doch was nehmen wir wahr, wenn wir uns einmal nicht auf unsere Augen verlassen? Wie verändert sich unser „Bild“ von Stadt, wenn wir sie vor allem mit den Ohren erkunden? Ziel ist es, sich in einem Soundwalk akustisch auf die Johannesvorstadt einzulassen und einen eigenen Klangspaziergang zu entwickeln. Was “hören” wir bei Bildern, die auf eine bestimmte Vergangenheit hinweisen oder eine gewisse Zukunft vermuten lassen, bei stillgelegten Gleisen oder einer umzäunten Brachfläche?

Von Freitag Nachmittag bis Sonntag Vormittag machen sich Menschen gemeinsam mit RadiomacherInnen und StadtforscherInnen auf den Weg, die Johannesvorstadt akustisch zu erkunden und einzufangen. Dabei suchen wir nicht nur nach dem Gegenwärtigen, sondern auch nach Spuren der Vergangenheit und möglicher zukünftiger Entwicklungen.

In Soundwalks durch das Quartier werden Kläge der Stadt gezielt dokumentiert und archiviert. Darüber hinaus wird eine Klangcollage produziert, die auch die Vergangenheit bzw. Zukunft von Orten in der Johannesvorstadt [re-]konstruiert. Die nicht mehr sichtbare Vergangenheit oder noch nicht erfahrbare Zukunft von bestimmten Orten wird während des Radio-Spaziergangs akustisch erlebbar; ein ehemaliger Straßenbahnhof oder ein geplanter Kindergarten werden lebendig. Wunschvorstellungen zu bestimmten Orten - Park statt Parkplatz? Cafe neben Tankstelle? Kino? Bolzplatz? - werden akustische Realität.

Entstehen wird ein Soundspaziergang, der, über das Sonntagsprogramm “Stadtfinden” von Radio F.R.E.I. ausgestrahlt, auch direkt in der Johannesvorstadt “mitspaziert” werden kann...

Freitag, 22. März bis Sonntag, 24. März 2013
Radio F.R.E.I. - Studio E[xtern]
[L50] Lassallestraße 50

Beginn: Freitag 22. März 15:30 Uhr
Anmeldung: stadtfinden@radio-frei.de

Anders als wir - Alltagsantisemitismus und Pädagogik

Montag, 28. Januar 2013 - 18:00 bis 21:00

Seit einiger Zeit gibt es in Erfurt vermehrt Angebote zum „Jüdischen Erbe“ der Stadt, die sich auch an Jugendliche richten. Das Spektrum reicht dabei von Veranstaltungen zur mittelalterlichen Geschichte bis zu Seminaren über die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung während des Nationalsozialismus.Im Zentrum steht dabei eine historisch-politische Auseinandersetzung mit jüdischer Geschichte, Alltagsantisemitismus und moderne Formen wie Israelfeindschaft spielen dabei allenfalls eine untergeordnete Rolle. Hinzu kommt, dass viele pädagogisch Aktive selbst nur ein begrenztes Wissen über aktuelle Ausprägungen von Antisemitismus und die Funktionen und Hintergründe antijüdischer und antisemitischer Bilder haben.

Hier setzt die Veranstaltung an. Die Referentin Barbara Schäuble hat in den letzten Jahren zum Thema „Differenzkonstruktionen und Alltagsantisemitismus unter Jugendlichen“ geforscht. Im ersten Teil der Veranstaltung stellt sie dar, wie Antisemitismus unter Jugendlichen aussieht, wie er begründet wird und sie gibt einen Überblick zum Stand der Fachdiskussion über „Pädagogik gegen Antisemitismus“. Sie bezieht sich in ihrer Rede über Pädagogik dabei sowohl auf klassische Bildungskontexte, als auch auf Alltagssituationen unter Nicht-PädagogInnen, in denen Personen für einen anderen, nicht-distanzierten oder nicht-antisemitischen Blick gewonnen werden sollen. Im zweiten Teil der Veranstaltung wird ausgehend von Materialien sowie von Beobachtungen der Teilnehmenden und ihrer politischen und pädagogischen Praxis diskutiert, welche pädagogischen, aber auch welche gesellschaftlichen Konsequenzen sich daraus ableiten lassen, um antisemitische Einstellungen entgegentreten zu können

Barbara Schäuble ist politische Bildnerin und Dozentin an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Holzminden.

Eine Veranstaltung des DGB-Bildungswerk Thüringen e.V., gefördert durch den Aktionsfond des Lokalen Aktionsplans gegen Rechtsextremismus der Stadt Erfurt.

Workshop für Aktive in Bildungsarbeit und Politik

Lassallestraße 50, Erfurt
28. Januar 2013
18-21 Uhr
Anmeldung: quer@dgb-bwt.de

Wichtiger Hinweis:
Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind von der Veranstaltung ausgeschlossen.

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