Johannes Smettan

Zwischen Aufbruch und Institutionalisierung - Kultur im Zwang der Formalitäten

Dienstag, 26. März 2013 - 18:30

Am Anfang waren es nur ein paar Leute, die einen Raum zum Proben suchten. Nichts großes, einfach einen Ort, wo die Instrumente auch mal über Nacht stehen bleiben konnten. Dann gab es die ersten Partys. Nach und nach kamen immer mehr Menschen vorbei und schließlich wurden die Räume zu klein. Viele von ihnen wollten nicht nur Musik machen sondern waren auch bereit, mehr Zeit in die Organisation zu stecken. Und dann gab es auf einmal dieses Haus…

So oder so ähnlich klingen viele Geschichten. Dabei ist es egal, ob es sich um soziokulturelle Projekte aus der Kunst- und Kulturszene handelt, Stadtteilinitiativen oder politische Gruppen. Was irgendwann mal als Projekt zwischen ein paar Freundinnen und Freunden begann, ist inzwischen „ein ganz großes Ding“ geworden. Und irgendwann steht jede Initiative vor dieser Frage: „Sollen wir jetzt einen Verein gründen oder nicht?“

Viele Gruppen und Initiativen scheuen sich vor der sogenannten „Institutionalisierung“. Sie fürchten sich vor Vorstandssitzungen, Rechnungsberichten und dem bürokratischen Rattenschwanz einer Vereinsgründung. Doch eine rechtliche Struktur kann auch viele Vorteile mit sich bringen. Plötzlich öffnen sich Fördermitteltöpfe, Vermieterinnen und Vermieter reagieren freundlicher und sogar das Ordnungsamt scheint sich von einem modernen Folterkeller in eine normale Behörde zu wandeln.

„Institutionalisierung“ hat viele Gesichter und ist sicher nicht für jede Gruppe der Weg. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Vereinen und Initiativen möchten wir über die Vor- und Nachteile der Institutionalisierung sprechen.

Podiumsdiskussion
26. März 2013
Moderation: Johannes Smettan
Beginn: 18:30 Uhr
Ort: L50, Lassallestr.50, 99086 Erfurt

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