"Warum wir Knäste abschaffen sollten" – Erzählungen von Alltag und Widerstand in Haft

Freitag, 8. Juni 2018 - 19:30

„Eine Gesellschaft verroht viel mehr durch die gewohnheitsmäßige Anwendung von Strafen als durch das gelegentliche Vorkommen von
Verbrechen.“

Es ist leicht sich eine Welt ohne Atomtransporte und Nazis vorzustellen, aber ohne Knäste und Strafe – so glauben viele – brechen Chaos und Lynchjustiz aus. Denn Knäste beschützen uns vor den schweren Gewaltverbrecher*innen.
Dafür, dass das nicht so ganz stimmen kann, ist Julia Pie ein gutes Beispiel. Die Aktivistin saß im Februar 2018 im Knast, weil sie sich weigerte für den Tortenwurf auf Beatrix von Storch im November 2016 eine Geldstrafe zu zahlen. In ihrem Vortrag möchte sie mit solchen und anderen Knast-Mythen aufräumen.
Wie sieht der Alltag hinter Gittern aus? Wozu dienen Knäste und Strafe wirklich? Warum gehören auch Nazis und MörderInnen nicht hinter Gitter?
Welche Widerstandsmöglichkeiten gibt es innerhalb und außerhalb der Mauern? Und wie könnte eine Gesellschaft ohne Knäste aussehen?

Ergänzt wird der Vortrag durch Ausschnitte aus Knasttagebüchern, praktischen Tipps für zukünftige Häftlinge und Raum für Diskussionen.

Interview mit Julia Pie:
https://www.jetzt.de/politik/protest-gegen-afd-julia-ging-nach-tortenwurf-auf-beatrix-von-storch-freiwillig-in-den-knast
Julias Knast-Tagebuch:
http://subtilus.blogsport.de/anarchist-black-cross/tortenwerferin-im-knast/