Türkischer Nationalismus in Deutschland: Gemeinschaft und Identität im Migrationskontext - eine Veranstaltung mit Ismail Küpeli
Rechte und faschistische türkisch-nationalistische Strömungen und Organisationen sind in Deutschland keine Neuheit. Seit Jahrzehnten sind türkische Nationalist*innen und Rechte auch in Teilen der türkeistämmigen Bevölkerung aktiv - und dies weitgehend ungestört. Der aktuelle Krieg der türkischen Armee gegen Kurd*innen und die zunehmend autoritäre Regierung Erdoğan spiegeln sich in Konflikt- und Gewaltlinien und nicht zuletzt auch in Spannungen zwischen türkeistämmigen Migranten und Migrantinnen in Deutschland wider. Nationalistische und extrem rechte Organisationen wie die "Grauen Wölfe" bieten gerade für Jugendliche Identitäts- und Gemeinschaftsangebote, die sich auf eine mythisch überhöhte Geschichte des "Türkentums" berufen.In den letzten Monaten gehen vermehrt nationalistische und faschistische türkische Gruppen auf die Straße.
Gegenüber einem türkischsprachigen Publikum werden die nationalistischen und faschistischen Inhalte offen propagiert, im öffentlichen Erscheinungsbild und in deutschsprachigen Verlautbarungen legen sie dagegen Wert darauf, den Anschein eines z.B. "ganz normalen" Moscheevereins zu wahren, dessen vereinsinterne Arbeit und Aktivitäten im Stadtteil keinerlei politischem Anspruch folgen würden. Ohne Kenntnisse der enstprechenden Netzwerke, Organisationen, Symbole und Codes fällt es schwer, extrem rechte türkische Akteure und deren Aktivitäten zu erkennen und einzuordnen.
Ismail Küpeli gibt einen Überblick über türkisch-nationalistische Organisationen in Deutschland und fasst deren ideologische Besonderheiten zusammen.
Die Veranstaltung wird gefördert vom LAP gegen Rechtsextremismus Erfurt